Ratgeber Psychotherapie – Behandlung des Unbewusstseins
Psychotherapie – Behandlung des Unbewusstseins
Angststörungen – Definition, Arten und Behandlungsmöglichkeiten​
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Burn-out – Wenn der Alltag zur Herausforderung wird

Etwa vier Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter schweren Symptomen eines Burn-outs – Tendenz steigend. Betrachtet man die mittelschweren Folgen eines Burn-outs, liegt die Zahl bereits bei 20 Prozent. Meist werden diese Beschwerden allerdings nicht als Anzeichen eines Burn-outs erkannt, sondern dem alltäglichen Stress und Leistungsdruck zugeschrieben.

Was genau ist ein Burn-out?

Ein Burn-out beschreibt einen Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, welcher in einer verminderten Leistungsfähigkeit resultiert. Dabei ist das Burn-out allein keine eigenständige Krankheit, sondern wird vielmehr als eine Risikosituation mit sich daraus eventuell weiter entwickelnden Symptomen verstanden.

Burn-out oder Depression?

Die Symptome eines Burn-outs und einer Depression sind sehr ähnlich, weshalb sich die beiden Krankheitsbilder nicht leicht voneinander abgrenzen lassen. Ein erheblicher Unterschied zwischen Depression und Burn-out besteht darin, dass sich Menschen mit Burn-out von Belastungen erholen und Erlebnisse genießen können, wohingegen bei Menschen mit Depression die andauernde Erschöpfung und der soziale Rückzug dies verhindern. Die Unterscheidung von Burn-out und Depression ist in Hinblick auf eine Therapie entscheidend und sollte daher ärztlich geklärt werden.

Symptome und Folgen eines Burn-outs

Das Burn-out lässt sich nicht an einem Symptom erkennen, vielmehr ist es ein komplexes Beschwerdebild. Zu den häufigsten Symptomen eines Burn-outs zählen Dauermüdigkeit und Erschöpfung. Auch ein Leistungsabfall, welcher durch mangelnde Konzentrationsfähigkeit entsteht, kann durch ein Burn-out verursacht werden. Dadurch entstehen auch bei routinierten Tätigkeiten immer häufiger Fehler. Häufig wirken Betroffene dadurch nervöser und sind immer weniger belastbar. Doch nicht nur das Berufsleben leidet. Auch im privaten Umfeld zeigt sich das Burn-out durch beispielsweise die Vernachlässigung von Familie, Freunden und Hobbys.

Auf der körperlichen Ebene sind die Beschwerden vielfältig. So können z. B. Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden durch ein Burn-out ausgelöst werden. Auch die Schmerzempfindlichkeit kann durch erhöhte Anspannung steigen.

Ursachen eines Burn-outs

Die Ursachen eines Burn-outs sind vielfältig und werden weiterhin diskutiert. Im 20. Jahrhundert galten besonders Menschen mit sehr idealistischen und perfektionistischen Persönlichkeiten als gefährdet für ein Burn-out. Dies betraf häufig Menschen in sozialen Berufen, welche die Fürsorge anderer Menschen über das eigene Wohl stellten.

Ein Burn-out und seine Symptome können sich vor allem bei Überlastung und hohen Anforderungen im Berufs- und Privatleben manifestieren. Auch die ständige Erreichbarkeit und der täglich wachsende Zeitdruck erhöhen die Wahrscheinlichkeit für ein Burn-out. Arbeiten in einem schlechten Betriebsklima oder das Auftreten von Mobbing stellen weitere Risikofaktoren dar. Auch die wachsende Verantwortung, Angst vor Arbeitslosigkeit oder Nacht- und Schichtarbeit können die Entstehung eines Burn-outs begünstigen. Das starke Bedürfnis nach Anerkennung, ausgeprägte Selbstzweifel und das Gefühl, niemals ,,Nein‘‘ sagen zu können sich ebenfalls negativ auswirken.

Kann ich ein Burn-out vermeiden?

Damit sich ein Burn-out gar nicht erst entwickelt, ist es ratsam, mit seinen eigenen Ressourcen achtsam umzugehen. Es empfiehlt sich, bewusste Pausen vom privaten und beruflichen Alltag zu nehmen, um sich und seine Ressourcen zu regenerieren.

Ebenfalls ist es sinnvoll, sich hin und wieder zu fragen, ob sich der zusätzliche Aufwand lohnt oder der Mehraufwand nur zu einer geringfügigen Modifikation führt – die Gesundheit allerdings immens darunter leidet.

In jedem Fall ist es wichtig, genügend zu schlafen, sich ausreichend zu bewegen und gesund zu ernähren. Pflegen Sie Freundschaften und Hobbys. So entsteht ein Gegenpol zum kräftezehrenden Alltag.

Behandlungsmöglichkeiten eines Burn-outs

Fühlen Sie sich häufig deprimiert oder traurig oder neigen Sie zu Ängsten und Panikattacken, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Auch wenn psychische Belastungen gepaart mit körperlichen Beschwerden, für welche keine Ursache erkennbar ist, auftreten, ist es ratsam, diese abklären zu lassen.

Ärztlichen Rat können sie in diesem Fall in ihrer Hausarztpraxis suchen. Dieser kann Ihnen die nötigen Überweisungen zu Fachärzt*innen für Psychotherapie oder psychologische Psychotherapeut*innen ausstellen.

Selbsthilfegruppen bieten Ihnen die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. In einem geschützten Raum können Sie über Ihre Ängste sprechen und hilfreiche Tipps zum Umgang mit einem Burn-out erhalten.

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