Es gibt allerdings auch belastende Formen der inneren Dialoge. Der innere Dialog entsteht unabhängig vom Thema in einem engen Bezug zu dem eigenen Selbstbild. Das Selbstbild umfasst die Vorstellung über die eigene Person – ferner über die eigenen Charakterzüge und die Persönlichkeit. Das beeinflusst, wie wir denken, fühlen, handeln oder etwas bewerten. Unser Selbstbild wird durch unsere Erfahrungen, durch die Personen, die uns nahestehen und unsere Umwelt beeinflusst. Das Selbstbild beeinflusst unsere inneren Dialoge demnach maßgeblich.
Hat eine Person durch Erfahrungen oder ihr Umwelt ein negatives Selbstbild entwickelt, so werden sich diese Überzeugungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die inneren Dialoge auswirken. So kommt es beispielsweise bei Personen mit Angststörungen häufiger zu belastenden inneren Dialogen.
Auch hier kann eine Psychotherapie nützlich sein. Ihr Therapeut kann mit Ihnen üben, alternative Bewertungen zuzulassen. Würden Sie normalerweise nach einer erfolgreich bestanden Prüfung denken, dass die Prüfung einfach gewesen sein muss, wäre eine alternative Erklärung, dass Sie sich offensichtlich gut vorbereitet haben. Zu Beginn müssen Sie nicht vollständig von dieser Erklärung überzeugt sein. Es geht vielmehr darum, alternative Erklärungen zu finden und zuzulassen. Bei kontinuierlicher Übung fallen der Person immer mehr alternative Erklärungen ein, die die abwertenden Gedanken ersetzten können.