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Angststörungen – Definition, Arten und Behandlungsmöglichkeiten

Angst ist für den Menschen ein Gefühl, welches ihn vor Bedrohungen oder Gefahren warnt und Reaktionen wie Flucht oder Angriff hervorrufen kann. Das Gefühl der Angst besteht im Normalfall allerdings nur so lange, wie auch die Gefahrensituation andauert. Bei einer Angststörung hingegen kommt es auch zum Auftreten von Angst, wenn gar keine wirkliche Gefahr besteht. Menschen, die unter einer Angststörung leiden, wissen womöglich, dass sie sich in keiner bedrohenden Situation befinden, sie können die Angst allerdings nicht unterdrücken oder ausschalten. Für Außenstehende scheint das Ausmaß der Angst nicht nachvollziehbar. Das kann das Leben in erheblichem Maße einschränken.

Die Angststörung ist die am häufigsten in Deutschland diagnostizierte psychische Störung – und dass trotz hoher Dunkelziffer. Über zehn Millionen Menschen leiden in Deutschland an Angst.

Wie entsteht eine Angststörung?

Ein konkreter Auslöser für das Entstehen einer Angststörung wurde bisher nicht gefunden. Die Forschung geht davon aus, dass es beim Entstehen einer Angststörung zu einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren kommt. Dazu zählen beispielsweise dramatische Lebensereignisse in der Vergangenheit, dauerhafter Stress oder Belastungen im beruflichen oder privaten Zusammenhang mit anderen Menschen oder falsch erlernte und eingeprägte Verhaltensweisen. Auch ein Ungleichgewicht wie Mangel oder Überschuss bestimmter Botenstoffe im Gehirn können zum Entstehen einer Angststörung führen. Nicht zuletzt können auch bestimmte Erbanlagen Auslöser einer Angststörung sein.

Welche Arten von Angststörungen gibt es?

Die Art der Angststörung wird anhand ihrer Auslöser unterschieden. Zum einen gibt es Angststörungen mit konkreten Auslösern, auch genannt Phobien. Darunter fällt zum Beispiel die Angst vor Spinnen oder die Flugangst. Bei diesen Phobien wird vermutet, dass sie durch sogenannte Urängste ausgelöst werden. Diese schützten die Menschen früher beispielsweise vor gefährlichen Tieren oder bedrohlichen Situationen.

Auf der anderen Seite gibt es Angststörungen ohne konkreten Auslöser und ohne Anhaltspunkt für eine wirkliche Gefahr. Die Panikstörung ist eine Angststörung ohne konkreten Auslöser. Sie treten anfallsartig auf und lösen starke körperliche Reaktionen wie Schweißausbrüche, Herzrasen oder Schwindel hervor. Patienten nehmen hier vermehrt die körperlichen Beschwerden wahr und identifizieren die Angst nicht als primäres Symptom.

Bei generalisierten Angststörungen kommt es zum Auftreten ständiger unbegründeter Angst wie beispielsweise, dass einem selbst oder nahestehenden Personen ein Unglück passiert.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Je früher Sie sich für eine Behandlung entscheiden, umso besser sind die Chancen für eine Besserung oder Heilung. Wichtig ist, dass Sie motiviert sind, an Ihrer Erkrankung zu arbeiten. Vermeiden Sie es, vor angstauslösenden Situationen zu flüchten. Je häufiger Sie sich einer für Sie angstauslösenden Situation aussetzten, desto eher können Sie ihre Angst abbauen. Leiden Sie an einer Panikstörung ist es wichtig, sich klar zu machen, dass die Reaktionen der Panikattacke nicht zu schädlichen Folgen führen kann. Im Rahmen einer Therapie lernen Sie mit Ihrer Angst umzugehen.

Die Anzahl der Sitzungen für eine Psychotherapie variiert von Person und Art der Angststörung und kann sich über einige Wochen oder auch Jahre erstrecken.

Eine sehr vielversprechende Art der Behandlung von Angststörungen ist die Psychotherapie. Beim Einsatz der in der Psychotherapie praktizierten kognitiven Verhaltenstherapie erlangen die Patientinnen im Zuge der Psychoedukation ein umfassendes Verständnis für die hinter der Angst steckenden Denkabläufe und erlernen Möglichkeiten, diese zu ersetzten. So kann auch dem Vermeiden von angstauslösenden Situationen bewusst entgegengesteuert und angstauslösende Fehlinterpretationen der Realität in positive Formulierungen übersetzt werden.

Im Rahmen der Therapie werden Sie nach Absprache in Begleitung des Therapeuten einer sogenannten Reizüberflutung ausgesetzt. Sie entscheiden dabei selbst, welche Übungen sie sich zutrauen und welche nicht. Dabei werden Sie mit Ihrer angstauslösenden Situation konfrontiert und erleben intensive Angstgefühle. Sie erfahren allerdings auch, dass diese Angst von alleine nachlässt. Ihr Körper erlernt nur auf wirklich bedrohliche Situationen mit Angst zu reagieren.

Zum Ende der Therapie erarbeiten Sie mit ihrem Therapeuten Strategien, um einen Rückfall zu verhindern und reflektieren Ihren gesamten Entwicklungsprozess.

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